Elternzeitreise im Campervan: Das solltest Du wissen!

Mit 9000 neuen Kilometern auf dem Tacho und einem Kofferraum voller wunderbaren Erinnerungen sind wir wieder in Deutschland angekommen. In den vergangenen zwei Monaten haben wir als kleine Familie in unserem selbstausgebauten Van Knut gelebt und Schweden sowie Norwegen entdeckt. Oh, das war fein!


Wenn ich mir die Bilder der vergangenen neun Wochen anschaue, könnte ich platzen vor Glück. Diese Reise war die Perfektion der besten Art. Sie hat mich verändert und uns als Familie nachhaltig geprägt. Dazu ein anderes Mal mehr. Heute möchte ich allgemein auf das Thema Reisen mit Baby im Wohnmobil eingehen und dazu die wichtigsten Tipps teilen. 

Du erfährst hier:

  • wie Du den besten Zeitpunkt für eine Elternzeitreise herausfindest
  • was Du beim Wickeln, Baden und Waschen unterwegs beachten solltest 
  • wie das Schlafen als junge Familie im Van klappt
  • was Du für die Planung der Reiseroute wissen musst 

Reisen in der Elternzeit: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen, wann wohl die besten Lebensmonate für einen Roadtrip mit Baby sein mögen. So etwas lässt sich natürlich nur schwer vorhersehen. Trotzdem gibt es ein paar Eckpunkte, anhand denen sich die Möglichkeiten eingrenzen lassen.
Diese Punkte helfen bei der Planung einer Reise mit Baby:

  • Entwicklungsschübe: Informiere Dich darüber, wann Dein Kind ungefähr was lernen wird. Für mich war es zum Beispiel wichtig, dass Baby P noch nicht krabbeln kann, wenn wir im Van leben. Außerdem wollte ich, dass der kleine Mann noch gestillt wird, um möglichst flexibel und spontan sein zu können.
  • Wetter: Das ist kein Punkt für die oberste Priorität, aber trotzdem wichtig. Denn 35 Grad Celsius oder wochenlang Regen sind kein Campingspaß. Unser Ziel war Skandinavien und damit stand schnell fest, dass wir im Sommer unterwegs sein möchten.
  • Vorsorgeuntersuchungen: Der beste Ansprechpartner bei dem Thema ist Dein Kinderarzt. Einen ersten Überblick über die Zeitpunkte der Untersuchungen kannst Du Dir auch online verschaffen, zum Beispiel auf der Webseite der Kinderärzten im Netz zum Thema Vorsorge.
  • Impfungen: Auch hierbei gibt es Abstände, die eingehalten werden müssen. Lass Dich von Deinem Kinderarzt dazu beraten. 

Bei unserer Abfahrt war Baby P drei Monate alt. Wir hatten also den großen Vorteil, dass er sehr viel schlief (ohne festen Rhythmus). Dadurch waren wir sehr flexibel.
Für uns war der vierte und fünfte Lebensmonat perfekt. Das ist jedoch ein recht früher Zeitpunkt und bringt ein bisschen das Risiko mit sich, dass man sich womöglich als Familie noch nicht zu 100 Prozent eingespielt hat. Höre deshalb unbedingt auf Dein Bauchgefühl und nicht nur auf die Fakten.

Wie funktioniert die Babyhygiene im Campervan?

Alles, was Du daheim mit Deinem Babylein machst, sollte auch unterwegs funktionieren. Es ist deshalb clever, sich im Vorhinein über die Umsetzung im Klaren zu sein. Im besten Fall probierst Du es auch vor Abfahrt aus. Wie leicht fällt Dir zum Beispiel das Wickeln ohne Wickeltisch und Wärmelampe? 
Diese Erfahrungen mit der Babyhygiene im Wohnmobil habe ich gemacht: 

  • Wickeln: Gewickelt wurde bei uns dort, wo es gerade passt; auf dem Tisch, Bett oder Boden. Einen Wickeltisch mit Wärmelampe haben wir nicht vermisst. Es ist jedoch empfehlenswert, die Wickelutensilien an einem festen Ort zu verstauen. Denke außerdem an einen unkomplizierten Platz für den Mülleimer, denn da musst Du oft ran. Kleiner Tipp: Je nach Land sind Windeln sehr viel teurer als in Deutschland. Dann lohnt es sich, den Kofferraum damit vollzuhauen. 
  • Baden: Wir haben ein sehr großes Waschbecken in unseren Knut gebaut. In diesem konnten wir Baby P entspannt baden. Das Wasser dafür haben wir auf dem Gasherd erwärmt. Nach dem Baden lag der Kleine vor der Standheizung, um die Haare zu trocknen. Alternativ kannst Du eine extra Schale mitnehmen, auf Katzenwäsche setzen oder einen Campingplatz ansteuern. 
  • Kleidung waschen: Wenn etwas neben die Windel ging, habe ich die Bodys direkt im See ausgewaschen (nie wieder ohne Gallseife). Alle zwei Wochen haben wir einen Campingplatz mit Waschmaschine aufgesucht. 

Apropos Klamotten: Ich hatte für Baby P Kleidung in drei Größen dabei. Wahnsinn, wie schnell die Kleinen wachsen.

Schlafen als Familie mit Baby im Wohnmobil

Die häufigsten Nachfragen, die mich über das Vanlife mit Baby erreicht haben, beziehen sich auf das Schlafen. Baby P ist bisher ein unkompliziertes Schlafkind. Er schläft, wann und wo er will. So auch on the road.
Nachts haben wir an einer Sitzbank im Bus ein Holzbrett befestigt, ein Babynest reingelegt und fertig war das Bettchen für unterwegs. Unser Bett ist aber auch groß genug, dass er mit auf unserer Matratze schlafen kann.

Wenn Du darüber nachdenkst, einen Campervan auszuleihen oder selbst auszubauen, würde ich versuchen, beide Varianten umzusetzen: ein großes Familienbett und eine Möglichkeit für das Babybett. Damit kann nichts schief gehen. 

Reiseroute planen mit Baby

Wir waren ohne konkrete Reiseroute unterwegs und haben nie länger als einen Tag im Voraus geplant. Trotzdem hatte ich natürlich Ziele, was ich sehen und erleben möchte.
Das hat mir geholfen, die Reise mit Baby zu planen

  • Fahrzeit: Mehr als zwei Stunden am Stück auf der Straße waren bei uns oft nicht drin. Das erlebt jedoch jede Familie anders. Deshalb kann ich Dir nur den Rat geben, eine ordentliche Portion Gelassenheit und Flexibilität einzupacken. Solltest Du ein Wohnmobil kaufen oder mieten, würde ich Dir (bei einem Kind) ein Fahrzeug mit drei Sitzen vorne sehr ans Herz legen. So könnt ihr gemeinsam die Fahrten genießen. Das ist das Allerschönste!
  • Erwartungen austauschen: Bevor die Reise losgeht, empfehle ich, dass ihr euch als Familie über Wünsche austauscht. Wie stellst Du Dir einen Tag im Van vor? Unterwegs sind viele kurzfristige Abstimmungen notwendig. Ich habe es deshalb als hilfreich empfunden, schon vorher über Vorstellungen gesprochen zu haben.
  • Elternzeit ist Babyzeit: Auf einer Reise gibt es viele Eindrücke und Erlebnisse. Das ist wunderbar, aber manchmal rücken dadurch die Kleinsten in den Hintergrund. Mir hat dieser Satz geholfen, um ausreichen Quality-Time mit Baby P einzuräumen: 

Wir sind nicht trotz, sondern wegen dem Baby unterwegs.

Der wichtigste Tipp zuletzt: Gestalte die Tage während der Reise so, dass es Dir gut geht. Wenn Du Dich wohlfühlst und es Dir gut geht, dann profitiert Dein Baby sehr davon

Puh, das waren jetzt ganz schön viele Fakten. Beim nächsten Mal gibts wieder mehr deep talk, versprochen. Ich wünsche Dir von Herzen eine ganz wunderbare, eigene Erfahrung.

🚎 Du hast noch mehr Fragen zu dem Thema? Dann schreib mir gern.

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