Ausmisten und loswerden: So bekommst Du Ordnung in Dein Zuhause 

Gerade bin ich bei meiner Schwester in den Schweizer Bergen und mache eine Pause. Eine Pause vom Aufräumen und Aussortieren. Hinter mir liegen vier Wochen, in denen ich sehr viel Zeit in unserer Wohnung, auf eBay Kleinanzeigen und in der Postfiliale verbracht habe. Meine Mission: ein minimalistisches Zuhause entstehen lassen. Hier teile ich erste Learnings mit Dir.


👉 Wenn Du die Vorgeschichte verpasst hast, kannst Du sie in dem Artikel Wie mich das Leben im Van zum Minimalismus brachte nachlesen.

Am Ende des Aufräum-Wahnsinns angekommen

In den vergangenen Wochen durfte ich lernen loszulassen. Ich habe mein Hochzeitskleid verkauft, meine Siebträgermaschine verschenkt und die Zeitschriftensammlung aufgelöst. Ich habe festgestellt, dass ein minimalistisches Leben nicht nur rauswerfen bedeutet, sondern auch neu anschaffen. Ich habe Einmalschwämme gegen Wiederverwendbare getauscht und mir endlich einen Pürierstab angeschafft (macht das Leben mit einem Brei-Kind einfacher, glaub mir). Ich gebe mir mehr Zeit für Kaufentscheidungen und recherchiere gründlicher. Das verhindert Fehlkäufe, ist also nachhaltiger und spart Geld. Außerdem habe ich gelernt, meine Minimalismus-Grenzen zu akzeptieren. Stoffwindeln sind zum Beispiel eine wunderbare Erfindung. Aber bei mir bleiben sie an stressigen Tagen mit wenig Schlaf und fettigen Haaren im Schrank.

Wie genau ich bei meinem Aufräum-Wahnsinn vorgegangen bin, ist in den nachstehenden sechs Minimalismus-Schritten zusammengefasst.

So schaffst Du es, Dinge loszulassen und loszuwerden: Meine 6 Minimalismus-Tipps 

  1. Zwischen Notwendigem und Unnötigem unterscheiden 
    Stell Dir vor, Du würdest auf alle Dinge, die Du am heutigen Tag genutzt hast, einen Punkt kleben. Wo wären dann besonders viele Punkte? Wo sind wenige oder sogar gar keine zu finden? Dieses Bild hilft dabei, zu entscheiden, was Du wirklich brauchst und wovon Du Dich möglicherweise trennen kannst. Natürlich gibt es auch „einfach schöne Sachen“, die keinen Nutzen haben, aber wichtig für Dich sind!

  2. Leicht anfangen
    Nimm den Bereich in einem Raum zuerst in Angriff, bei dem es Dir leichtfällt, loszulassen. Bei mir war das zum Beispiel unser Bücherregal. Vielleicht ist es bei Dir der Kleiderschrank oder die Tassensammlung?

  3. Ordnung schaffen
    Räume nun alles aus den Schubläden oder Schrankfächern aus. Wenn alles vor Dir auf dem Boden liegt, bilde Kategorien von Dingen, die zusammengehören oder zusammen gebraucht werden. Alles, was Du behalten möchtest, solltest Du aber nur dort wieder einräumen, wo Du es brauchst. Überlege Dir dafür in Ruhe ein System (gute Inspirationen findest zum Beispiel bei theorganized.de). Alles, was überflüssig ist, kannst Du an die Seite legen. Wirf es nicht einfach weg, sondern versuche den Sachen ein zweites Leben zu geben (siehe Tipp 4 und 5).

  4. Verkaufen
    Es gibt eine Reihe von Onlineplattformen (wie eBay Kleinanzeigen, Vinted und Co.), auf denen sich aussortierte Dinge verkaufen lassen. Das kostet jedoch unter Umständen viel Zeit und Nerven (frag mich nicht, wie oft ich schon auf einen Käufer gewartet habe, der dann doch nicht erschienen ist). Wenn Du so viel wie möglich auf einmal verkaufen möchtest, bieten sich Ankauf-Plattformen (wie momox, rebuy oder zalando-zircle) an. Garantiert am meisten Spaß hast Du, wenn Du einen Stand auf einem Flohmarkt organisierst. 

  5. Spenden
    Mit Deinen gut erhaltenen Sachen kannst Du anderen auch etwas Gutes tun. Secondhand-Läden von gemeinnützigen Organisationen nehmen zum Beispiel in der Regel Sachspenden an. Andere Anlaufstelle sind Frauenhäuser oder Flüchtlingsunterkünfte. Du kannst ebenso eine Verschenke-Box vor die Tür stellen und somit anderen eine Freude bereiten.
    Altkleidercontainer sind übrigens nicht der nachhaltigste Weg, um zu spenden (Hintergründe dazu kannst Du zum Beispiel hier nachlesen). Such Dir also lieber Alternativen!

  6. Weniger ansammeln
    Damit Du nicht schon bald wieder vor vollen Schränken stehst, lohnt es sich, den eigenen Konsum zu hinterfragen. Was häufst Du an, ohne, dass Du es wirklich brauchst? Ob kostenlose Kosmetikprodukte aus dem Hotelzimmer, Flyer, Kugelschreiber und reduzierte Kleidung: Schwachstellen hat jeder. Werde sensibel dafür und lerne Nein zu sagen. 

Next Step: Der mentale Minimalismus

Nun sitz ich hier, mit Blick auf die Schweizer Berge und feier meinen ersten Minimalismus-Erfolg. Die Schränke in unserer Wohnung sind sortierter und die Schubladen leerer. Mich von überflüssigem Besitz zu trennen, hat mich zwar Zeit gekostet, mir aber viel Freiheit geschenkt.

Jetzt kommt die nächste Etappe: Die nicht-materiellen Themen, in die ich ebenso Ordnung bringen möchte. Ich wünsche mir zum Beispiel mehr Fokus in meinem digitalen Konsum, mehr Klarheit bei Ernährungsthemen und weniger Chaos in der Beziehungspflege. Dieser mentale Teil meiner Minimalismus-Reise wird wohl der Schwierigere. Noch bin ich motiviert. Denn ich spüre schon jetzt, wie viel mehr Zeit zum Innehalten, Wahrnehmen, mich weiterbilden und im Moment leben hinter dem nächsten Anstieg auf mich wartet.

🏔Bis dahin schicke ich Dir ganz viel Liebe aus meiner Pause (leider ohne Brezel, dafür mit guter Bergluft!) rüber zu Dir.

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